Literaturcafé Beitrag von Tom-Luca Mahnke

1001 Farben musst du sehen, um die Liebe, den Hass, das Wohlgefühl und die Angst zu kennen. 1001 Farben musst du kennen und in dich aufsaugen, um den Sinn zu verstehen. 1001 Farben musst du an die kargen weißen Wände streichen, um sie zu sehen. „So, nun mal, Kind“, haucht er, als das kleine Mädchen zu malen beginnt, welches ihre Brille fleißig aufsetzt und die Pinsel im Etuis der Farben ansieht. „1001 Farben….1001 Farben, um sie zu sehen und zu entdecken.“, entweichet ihren Munde, als sie sich umsieht und die Wände sie mit ihrem Weiß anlächeln. So holt sie sich ihr Werkzeug, beginnt die Farbe in die Börstchen zu geben und kniet sich fleißig hin, um den Boden mit einer Linie aus Rot zu überziehen. So verstreichet sie die Liebe unter sich, die der Einsamkeit des Weißes einen leicht erogenen Stich verpasst, wodurch sie zu kichern vermag.

„1001 Farben. 1001 Farben, um zu sehen und zu entdecken. 1001 Farben, um zu fühlen und zu denken“, singet sie nun im Schein des Sönnchens, das auf ihres Röckchens Schleifchen strahlet. Die Liebe geht ihren Weg durch den Fluss des Weiß und der Farben, die sich um ihr erstrecken, bis sie auf die Welle trifft und sich vermischt. So ein Purpur, wenn nicht sogar schon die Dunkelheit selbst entsteht aus der Welle, die auf die Liebe trifft und ihr zartes Bleu um jene streicht. „Tratam, Tratam, Tralala“, singet sie im Schein des Sönnchens, das ihr Gesicht zu necken versuchet, dass sie ihre Äuglein in der Helligkeit verlier. „So hell und so schön, so schön und so dunkel zugleich“, summet sie in ihr kleines und zartes Herzlein hinein, als die Farbstriche des Bleus und des dunkleren Weines sich um sie ziehen und ihre Füßlein fast kreuzen. „Springend?“, fragt sie sich, als sie über die Färbchen zu springen versucht, auf dem Weiß aufkommt und die blanke Wand vor sich sieht.

Zurecht zieht sie ihre Pinselchen, sprühed das Färbchen des Löwenzähnchens auf die Wändchen und erschrecket sich, als die Farbe des schönen Gräschens sich dazugesinnt und die Farbe des Horizontes entsteht. „Wenn Färbchen aufeinandertreffen, verändern sie sich und vermischen sich zu etwas Neuen. Wenn die Rose also auf die Weiße eines Rösleins trifft ensteht die Liebe, wenn eine Rose auf die Dunkelheit eines Rösleins trifft entsteht also Trost? Denn die Liebe der ersten Rose übertönt die Dunkelheit und heilt die Dörnchen, die nach außen zu sehen sind, denn die Dörnchen unter dem Stängel werden nicht heilen? Oder doch? Wenn die Liebe einen großen Kontrast hat und sie genug strahlt, zieht man die Dörnchen aus ihrem Löchlein? Dass die Dunkelheit so verschwinde?“, fraget sie in sich hinein und sieht stutzig über ihre dicke Brille, als der Fluss der Farben sich vor ihren Söhlchen trifft und sich vermischt. „Leere….und dennoch ist die Leere gefüllt. Weiß und dennoch ist es da, weiß und dennoch ist es nichts und dennoch nehme ich etwas wahr“, meinet sie zu äußern und fängt zu tanzen an. Verstreuend und pfeffernd die Farbe an den Wänden tanzt sie zu ihrem Stück, was der Regen des Pianos in ihr zu spielen beginnt.

„Nun gib mir doch die Hand und zieh mich hier weg, nun gib mir doch die Farb‘, um dir zu zeig‘, was es zu malen gibt, nun gib mir doch die Freiheit der Färbchen und lass uns ein gemeinsames Bildlein malen.

Siehst du es? Siehst du es? Erkennest du die Farb‘, die am Weiß hänged und kleben bleib‘? Erkennest du die Kunst der Farb‘ in dieser Welt der Tristigkeit?

Nun gib mir doch die Hand und zieh mich hier weg, nun gib mir doch die Farb‘, um dir zu zeig‘, was es zu malen gibt, nun gib mir doch die Freiheit der Färbchen und lass uns ein gemeinsames Bildlein malen.

Nun drück doch auf die Tub‘, denn die Zeit in der Welt des Weißes ist kurz und undefinierbar. Nun drück, nun drück nun auf die Farb‘, um dir deine Geschicht‘ auf die Wand zu malen und zu hinterlassen.

Nun gib mir doch die Hand und zieh mich hier weg, nun gib mir doch die Farb‘, um dir zu zeig‘, was es zu malen gibt, nun gib mir doch die Freiheit der Färbchen und lass uns ein gemeinsames Bildlein malen.

Spürst du? Spürst du? Spürst du es nicht? Spürest du die Farben des verlorenen Windleins nicht? Nun schau, was du geschaffen hast, was deine Adern des Farbenspiels zu schaffen vermögen. Siehst du es? Erkennst du es? Erkennest du die Welt, die die Farb‘ in diesem Weiß erschaff‘? Erkennest du die die Strichlein, die dich leiten und dir helfen, um die Wand des hellen Leines mit den Strichen zu betupfen?

Nun gib mir doch die Hand und zieh mich hier weg, nun gib mir doch die Farb‘, um dir zu zeig‘, was es zu malen gibt, nun gib mir doch die Freiheit der Färbchen und lass uns ein gemeinsames Bildlein malen.

Nun gib mir doch die Hand und zieh mich hier weg, nun gib mir doch die Farb‘, um dir zu zeig‘, was es zu malen gibt, nun gib mir doch die Freiheit der Färbchen und lass uns ein gemeinsames Bildlein malen“, kommet singend aus unseren Mündlein, als ich mit ihr zu tanzen beginn‘ und sie mich umgarnt.

„1001 Farben. 1001 Farben, um zu sehen und zu entdecken. 1001 Farben, um zu fühlen und zu denken. 1001 Farben, um zu lieben und die Empfindungen zu zeichnen. 1001 Farben, um die Welt zu beschreiben und zu erleben. 1001 Farben, um die Tristigkeit verblassen zu lassen und das Weiß zu übertönen“, meinen meine Stimmbänder von sich zu geben, als das Etui der Farben geöffnet wird und die Schönheit des Sonnenunterganges die Wände zu zieren beginnt.

„Ein Untergang? Kein Anfang?“, meint er spöttisch und beginnt mit ihr die Pinsel zu färben und die Borsten an die Wände zu drücken. „Ein Untergang ist der Anfang. Ein Anfang ist ein weiterer Untergang“, kichert sie leise und mit geöffneten Munde, als die Striche ineinander laufen. „Was muss ich hier erkennen?“, fragt er sich, als sie ihn umgarnet versucht und lächelt. „Das was dein Pinselchen für richtig hält“, entweichet ihrem Halse „Nur Kleiner, sei dir bewusst, die Farben spielen ihr eigenes Spielchen mit dir, was du aus ihnen machest ist die Bedingung, die du zu erreichen versuchst“, meinet sie, als das Sönnchen ihre Gesichter blendet, er verschwindet und sie alleine in der Welt wartet.

„Ein weiterer Strich für das Weltlein“, meinet sie, als sie die Farben von ihm auf den Pinsel streichet und den Wein beobachtet, der sich im Pein der Wellen wiederfindet. „So schnell kanns gehen“, summt sie, als sie seine individuelle Farben auf die Wände zimmert, das Sönnchen die Farbchen trocknet und die Freiheit des Raumes hell erstrahlt. Mit baren Füßchen setztet sie sich auf den kargen Boden, strecket sich und sieht mit einem Lächeln zur Farbe des Rasens und des Löwenzähnchens. Derweil entscheidet sich ihr Rücken an den Wändchen zu lehnen und sich zu entspannen, während ein tiefer Atemzug sich durch ihr zartes Körperchen zieht und sie belebt. Mit einen Grinsen schließt sie die Augen, als die Tür des Zimmerchens aufgeht, sich ein Mädlein vor sie setzt und das Türchen im Hintergrund verblasst. „Die Tür verschwunden, einen Ausgang nie gefunden“, reimt sie sich von ihren Lippen, als sie die Äuglein öffnet und die Farben des Weines sich über ihre Brust und Bauch erstreckt. „Mal die Leute an, die dir was bedeut‘ und gestehe ihnen deine Farbchen, die du in deinem eigenen Etui verborgen hälst“, denket sie, als sie durch die feinen Borsten des Pinselns genecket wird und leicht vor Entspannung zucket. „So, Liebes….“, hauchet sie leise und beginnt ihr Etui zu öffnen und die Farbe des Weines auf des Mädchens Körper zu verteilen und mit einen Läppchen die Wellen trocknen zu lassen. Die Farben der Dörnchen verschwinden auf dem Körperchen des Mädleins, als sich beide einander ansehen und die Lippchen sich mit einem Küsschen treffen und die Äuglein der beiden sich zu schließen beginn‘.

„1001 Farben. 1001 Farben, um zu sehen und zu entdecken. 1001 Farben, um zu fühlen und zu denken. 1001 Farben, um zu lieben und die Empfindungen zu zeichnen. 1001 Farben, um die Welt zu beschreiben und zu erleben. 1001 Farben, um die Tristigkeit verblassen zu lassen und das Weiß zu übertönen. 1001 Farben, um zu mischen und die Färbchen zu sehen, die man an der weißen Wand des Weltchens wahrnehmen und sich ins neugierige Äuglein fallen lassen möchte“, kommet singend aus den Hälsen der Mädchen, als sie einander mit mehr Farbe des Weines bedecken und sich beglücken, als die Tür sich vor ihnen aufbaut und die neugierigen Strahlen des Sönnchens blenden. „Die Tür verschwunden, ein Ausgang nie gefunden. Die Tür erstaunend und sich öffnet, so sehe man den Ausweg des süßen und schönen Lebleins“, kommt aus ihren Kehlen, die Tür durch den Gesang erzittert und verschwindet. „Die Tür verschwunden, einen Ausgang haben wir freiwillig nicht gefunden“, singe ich in meinen Raum des Weißes hinein, der sich hinter Farben und Schriften mit Allerlei verstecket.

„Was du aus dem Raum machst, ist deine Sache, du brauchst nur Farbe, Ehrgeiz und die Kreativität, um das zu erreichen, was in deiner kleinen Welt der Verschlossenheit dich bereichern wird“, kommet aus den Mündern der Mädchen, des Vortragenden und der Feder des Verfassers.

So endet unser kleines Farbspiel und mündet im Farbfluss des Lebens.

End‘.

Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/acryl-annahme-aquarell-aquarellmalerei-1209843/

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